Olis Korrekturen

This commit is contained in:
Johannes Loher 2017-09-24 17:16:07 +02:00
parent 215247845a
commit b5a448a5b1
4 changed files with 79 additions and 61 deletions

View file

@ -80,14 +80,14 @@ Insbesondere werden wir das Hauptresultat der Dimensionstheorie endlich erzeugte
\begin{enumerate}[label = (\alph*)]
\item $f$ ist eine $\Z$-Linearkombination von Binomialpolynomen $Q_k$.
\item Für alle $z \in \Z$ gilt $f(z) \in \Z$.
\item Es gibt ein $z_0 \in \Z$ mit der Eigenschaft, dass $f(z) \in \Z$ für alle $z \ge z_0$.
\item Es gibt ein $z_0 \in \Z$ mit der Eigenschaft, dass $f(z) \in \Z$ für alle $z \in \Z$ mit $z \ge z_0$.
\item $\Delta f$ besitzt die Eigenschaft aus (a) und es gibt mindestens ein $z \in \Z$ mit $f(z) \in \Z$.
\end{enumerate}
Ist $f$ solch ein Polynom, dann bezeichnen wir mit $e_k(f)$ den Koeffizienten von $Q_k$ in der Darstellung $f = \sum_{n \in \N} e_k Q_k$.
\begin{proof}[Beweis der Äquivalenz]
Die Implikationen (a) $\Rightarrow$ (b) $\Rightarrow$ (c) und (a) $\Rightarrow$ (d) sind klar.
Sei also umgekehrt (d) wahr. Da die Binomialpolynome $Q_k$ eine Basis von $\Q[X]$ bilden, gibt es eine eindeutige Darstellung $f = \sum_{k \in \N} e_k Q_k$ mit ${(e_k)}_{k \in \N} \in \Q^{(\N)}$.
Sei also nun (d) wahr. Weil die Binomialpolynome $Q_k$ eine Basis von $\Q[X]$ bilden, gibt es eine eindeutige Darstellung $f = \sum_{k \in \N} e_k Q_k$ mit ${(e_k)}_{k \in \N} \in \Q^{(\N)}$.
Es gilt also $\Delta f = \sum_{k > 0} e_k Q_{k - 1}$ und weil auch die Darstellung von $\Delta f$ eindeutig ist und (a) von $\Delta f$ erfüllt wird, folgt $e_k \in \Z$ für $k > 0$.
Da es mindestens ein $z \in \Z$ mit $f(z) \in \Z$ gibt, folgt auch $e_0 \in \Z$.
Also sind (a) und (d) äquivalent.
@ -124,9 +124,9 @@ Im Folgenden sei $A \subset \Z$ mit der Eigenschaft
\begin{defn}[Polynomartige Funktion]
\label{defn:polynomartige-funktionen}
Eine Funktion $f\colon A \to \Z$ heißt \textbf{po\-ly\-nom\-ar\-tig}, wenn es ein Polynom $P_f \in \Q[X]$ gibt, das folgende Eigenschaft erfüllt:
Es gibt ein $m \in \Z$ mit der Eigenschaft $f(n) = P_f(n)$ für alle $n \ge m$.
Es gibt ein $m \in A$ mit der Eigenschaft $f(n) = P_f(n)$ für alle $n \in A$ mit $n \ge m$.
Gibt es solch ein Polynom, so ist es offensichtlich eindeutig durch $f$ bestimmt und ganzzahlig.
Ist $k$ der Grad von $P_f$, so sagen wir auch, dass $f$ Grad $k$ hat und schreiben $e_l(f)$ anstatt von $e_l(P_f)$.
Ist $k$ der Grad von $P_f$, so sagen wir auch, dass $f$ Grad $k$ hat und schreiben $e_l(f)$ an Stelle von $e_l(P_f)$.
\end{defn}
@ -163,8 +163,8 @@ Im Folgenden sei nun $H=\bigoplus_{n \in \N} H_n$ ein graduierter Ring mit folge
\item $H_0$ ist artinsch.
\item $H$ wird von $H_0$ und einer endlichen Anzahl an Elementen $x_1,\ldots,x_r \in H_1$ erzeugt.
\end{enumerate}
Es gilt dann $H \cong H_0[X_1,\ldots,X_r]/I$, wobei $I \subset H_0[X_1,\ldots,X_r]$ ein homogenes Ideal ist.
Da $H_0[X_1,\ldots,X_r]$ nach dem Hilbertschen Basissatz noethersch ist, ist es also auch $H$.
Dann gillt $H \cong H_0[X_1,\ldots,X_r]/I$, wobei $I \subset H_0[X_1,\ldots,X_r]$ ein homogenes Ideal ist.
Weil $H_0[X_1,\ldots,X_r]$ nach dem Hilbertschen Basissatz noethersch ist, ist es demnach auch $H$.
Sei $M = \bigoplus_{n \in \N} M_n$ ein endlich erzeugter graduierter $H$-Modul.
$M$ ist noethersch, also ist für alle $n \in \N$ der $H$-Untermodul $M_{\ge n} \coloneqq \bigoplus_{i \ge n} M_n$ endlich erzeugt.
@ -174,7 +174,7 @@ Es gilt $\bigoplus_{n \ge 1} H_n \subset \Ann(M_{\ge n}/M_{\ge n+1})$, also habe
H_0 \cong H/\left(\bigoplus_{n\ge 1}H_n\right) \twoheadrightarrow H/\Ann(M_{\ge n}/M_{\ge n+1}) \cong H/\Ann(M_n).
\end{equation*}
Folglich ist $M_n$ ein endlich erzeugter $H_0$-Modul und somit artinsch und noethersch.
Folglich ist er von endlicher Länge und wir können folgende Abbildung definieren:
Demnach ist er von endlicher Länge und wir können folgende Abbildung definieren:
\begin{align*}
\chi(M,\bullet) \colon \N &\to \N \\
n &\mapsto \chi(M,n) \coloneqq \length_{H_0}(M_n)
@ -279,7 +279,7 @@ wohldefiniert.
M_0/M_1 \oplus \cdots \oplus M_{n_0}/M_{n_0+1}
\end{equation*}
erzeugt.
Für alle $i\in \N$ ist wegen der Injektion $M_i/M_{i+1} \hookrightarrow M/M_{i+1}$, und weil $M/M_{i+1}$ noethersch is, auch $M_i/M_{i+1}$ noethersch.
Für alle $i\in \N$ ist wegen der Injektion $M_i/M_{i+1} \hookrightarrow M/M_{i+1}$, und weil $M/M_{i+1}$ noethersch ist, auch $M_i/M_{i+1}$ noethersch.
Insbesondere ist also $M_i/M_{i+1}$ ein endlich erzeugter $A$-Modul und wegen $\mfq \subset \Ann(M_i/M_{i+1})$ auch ein endlich erzeugter $A/\mfq$-Modul.
Also ist $\gr(M)$ ebenfalls ein endlich erzeugter $A/\mfq$-Modul und damit insbesondere ein endlich erzeugter $\gr(A)$-Modul.
Nach \cref{thm:hilbert-polynomial} ist dann die Abbildung $\chi(\gr(M),\bullet)$ polynomartig vom Grad $\le r - 1$.
@ -305,7 +305,7 @@ wohldefiniert.
\end{equation}
wobei $\gr(M)$ der zur Filtrierung $(M_i)$ assoziierte graduierte Modul ist.
Ist $(M_i)$ die $\mfq$-adische Filtrierung auf $M$, so schreiben wir auch $P_\mfq(M)$ anstatt von $P((\mfq^i M))$.
Ist $(M_i)$ die $\mfq$-adische Filtrierung auf $M$, so schreiben wir auch $P_\mfq(M)$ anstatt $P((\mfq^i M))$.
Das nächste Lemma liefert einen Zusammenhang zwischen dem allgemeinen und dem $\mfq$-adischen Fall:
\end{bem}
@ -314,7 +314,7 @@ wohldefiniert.
Es gilt \begin{equation*}
P_\mfq(M) = P((M_i)) + R,
\end{equation*}
wobei $R \in \Q[X]$ ein Polynom vom Grad $\le \deg(P_\mfq(M)) - 1$ mit führendem Koeffizienten $\ge 0$ ist.
wobei $R \in \Q[X]$ ein Polynom vom Grad $\le \deg(P_\mfq(M)) - 1$ ist, dessen führender Koeffizient $\ge 0$ ist.
\begin{proof}
Sei $m \ge 0$, sodass $M_{n+1} = \mfq M_n$ für alle $n \ge m$.
Für alle $n \ge 0$ gilt dann
@ -409,7 +409,7 @@ wohldefiniert.
V(\mfq) = \{\mfm_1,\ldots,\mfm_s\} = V(\mfq'),
\end{equation*}
wobei die $\mfm_i$ maximale Ideal von $A$ sind.
Dann gibt es eine ganze Zahl $m > 0$ mit $\mfq^m \subset \mfq'$ und für alle $n \ge 0$ folgt $\mfq^{nm} \subset {\mfq'}^n$.
Dann gibt es eine ganze Zahl $m > 0$ mit $\mfq^m \subset \mfq'$ und für alle $n \ge 0$ folgt $\mfq^{nm} \subset {(\mfq')}^n$.
Für große $n$ gilt demnach
\begin{equation*}
P_\mfq(M, mn) \ge P_{\mfq'}(M,n)
@ -440,7 +440,7 @@ Wir wollen nun $\dim(M) = d(M) = s(M)$ zeigen. Dies ist das Hauptresultat der Di
\label{lem:d-kleinergleich-s}
Es gilt $d(M) \le s(M)$.
\begin{proof}
Nach der Definition von $s(M)$ gibt es ein Ideal $\mfa \subset \mfm$ von $A$, das von $s(M)$ Elementen erzeugt wird, mit $\length_A(M / \mfa M) < \infty$.
Nach der Definition von $s(M)$ gibt es ein Ideal $\mfa$ von $A$ mit $\length_A(M / \mfa M) < \infty$, das von $s(M)$ Elementen erzeugt wird.
Demnach gilt
\begin{equation*}
d(M) = \deg P_\mfq(M) = \deg P_{\mfa}(M)

View file

@ -72,6 +72,7 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
\end{equation*}
Es gilt
\begin{align*}
\SwapAboveDisplaySkip
{(K(x) \otimes_A L)}_p &= \bigoplus_{i + j = p} K_i(x) \otimes_A L_j \\
&= K_0(x) \otimes_A L_p \oplus K_1(x) \otimes_A L_{p -1}
\end{align*}
@ -180,6 +181,8 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
Sei also nun $r > 1$ und die Behauptung für alle $s\in \N$ mit $0 \le s < r$ bereits bewiesen.
Sei außerdem $\bmx' = (x_1,\ldots,x_{r-1})$.
Dann gilt:
\begingroup
\allowdisplaybreaks
\begin{align*}
K_p(\bmx) & = \bigoplus_{i + j = p} K_i(\bmx') \otimes_A K_j(x_r)\\
& = \bigoplus_{j \in \lbrace0,1\rbrace} K_{p - j}(\bmx') \otimes_A K_j(x_r)\\
@ -200,6 +203,7 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
\end{aligned}\\
& = \bigoplus_{I \in \mcI_p}\left( \left(\bigotimes_{i \in I}K_1(x_i)\right) \otimes_A \left(\bigotimes_{i \in \lbrace1, \ldots, r\rbrace \setminus I}K_0(x_i)\right)\right)
\end{align*}
\endgroup
Nun betrachten wir die Randabbildung $d\colon K_p(\bmx) \to K_{p - 1}(\bmx)$.
Dabei unterscheiden wir die zwei Fälle $r \in \lbrace i_1, \ldots, i_p\rbrace$ und $r \notin \lbrace i_1, \ldots, i_p\rbrace$. Im ersten Fall gilt:
\begin{align*}
@ -210,6 +214,8 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
\end{align*}
Im zweiten Fall können wir ohne Einschränkung $r = i_p$ annehmen.
Dann gilt:
\begingroup
\allowdisplaybreaks
\begin{align*}
& d(e_{x_{i_1}}\otimes \cdots \otimes e_{x_{i_{p - 1}}} \otimes e_{x_{i_p}} \otimes \underbrace{1 \otimes \cdots \otimes 1}_{(r - p)\text{-mal}}) \\
=&\pplus d(e_y{x_{i_1}}\otimes \cdots \otimes e_{x_{i_{p - 1}}} \otimes \underbrace{1 \otimes \cdots \otimes 1}_{((r - 1) - (p - 1))\text{-mal}}) \otimes e_{x_{i_p}} \\
@ -220,6 +226,7 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
& + {(-1)}^{p + 1} x_{i_p} e_{x_{i_1}}\otimes \cdots \otimes e_{x_{i_{p - 1}}} \otimes \underbrace{1 \otimes \cdots \otimes 1}_{(r - p + 1)\text{-mal}} \\
=& \sum_{k=1}^p {(-1)}^{k+1} x_{i_k}e_{x_{i_1}}\otimes \cdots \otimes \widehat{e_{x_{i_k}}} \otimes \cdots \otimes e_{x_{i_p}} \otimes \underbrace{1 \otimes \cdots \otimes 1}_{(r - p + 1)\text{-mal}}\qedhere
\end{align*}
\endgroup
\end{proof}
\end{lem}
\begin{defn}[Koszul-Komplex]
@ -272,10 +279,10 @@ Im Folgenden sei $A$ ein kommutativer Ring.
Wir müssen also nur noch zeigen, dass diese Isomorphismen mit den Randabbildungen von $K^A(\bmx, M)$ und $K^B(\bmy, M)$ kompatibel sind. Es gibt eine bijektive Abbildung \begin{equation*}
\phi_p \colon \mcI_p \to \left\lbrace 1, \ldots, \binom{r}{p} \right\rbrace.
\end{equation*}
Die Randabbildungen von $K^A(\bmx, M)$ und $K^B(\bmy, M)$ induzieren dann jeweils beide die Abbildung:
Die Randabbildungen von $K^A(\bmx, M)$ und $K^B(\bmy, M)$ induzieren dann jeweils beide die Abbildung
\begin{align*}
d\colon M^{\binom{r}{p}} &\to M^{\binom{r}{p - 1}} \\
(0, \ldots, 0, \underbrace{m}_{\mathclap{\phi_p(\lbrace i_1, \ldots, i_p \rbrace)\text{-te Stelle}}}, 0, \ldots, 0) &\mapsto \sum_{j = 1}^p {(-1)}^{j + 1} (0, \ldots, 0, \underbrace{\psi_j(m)}_{\mathclap{\phi_{p - 1}(\lbrace i_1, \ldots, i_{j - 1}, \widehat{i_{j}}, i_{j + 1}, \ldots, i_p \rbrace)\text{-te Stelle}}}, 0, \ldots, 0)
(0, \ldots, 0, \underbrace{m}_{\mathclap{\phi_p(\lbrace i_1, \ldots, i_p \rbrace)\text{-te Stelle}}}, 0, \ldots, 0) &\mapsto \sum_{j = 1}^p {(-1)}^{j + 1} (0, \ldots, 0, \underbrace{\psi_j(m)}_{\mathclap{\phi_{p - 1}(\lbrace i_1, \ldots, i_{j - 1}, \widehat{i_{j}}, i_{j + 1}, \ldots, i_p \rbrace)\text{-te Stelle}}}, 0, \ldots, 0).
\end{align*}
Die Natürlichkeit ist klar.
\end{proof}
@ -466,7 +473,7 @@ Im Folgenden wollen wir zeigen, dass die beiden ganzen Zahlen $\chi(\bmx, M)$ un
\item\label{item:euler-poincare-charakteristik-gleich-samuel-polynom-3} Wie im Beweis von \cref{thm:samuel-polynom} sieht man, dass $\gr(M)$ ein endlich erzeugter $\gr(A)$-Modul ist.
Also sind auch die Homologiemoduln $H_p(\bmy, \gr(M))$ endlich erzeugte $\gr(A)$-Moduln.
Nach \cref{prop:koszul-homologie-annihilator} gilt $\bmy \subset \Ann_{\gr(A)}(H_p(\bmy, \gr(M)))$, also sind sie sogar endlich erzeugt über $\gr(A) / \bmy \cong A / \bmx$.
Aus obiger Darstellung von $K_p(\bmy, \gr(M))$ sieht man, dass $\Ann_A(M)$ die Homologiemoduln $H_p(\bmy, \gr(M))$ annulliert, also sind sie sogar endlich erzeugte $(A/(\bmx + \Ann_A(M)))$-Moduln.
Aus obiger Darstellung von $K_p(\bmy, \gr(M))$ erhält man, dass $\Ann_A(M)$ die Homologiemoduln $H_p(\bmy, \gr(M))$ annulliert, also sind sie sogar endlich erzeugte $(A/(\bmx + \Ann_A(M)))$-Moduln.
Nach dem gleichen Argument, das wir bereits für die Wohldefiniertheit der Euler-Poincaré-Charakteristik verwendet haben, folgt dann, dass die Homologiemoduln $H_p(\bmy, \gr(M))$ alle endliche Länge haben.
\item\label{item:euler-poincare-charakteristik-gleich-samuel-polynom-4} Da $H_p(\bmy, \gr(M)) = 0$ für $p \notin \lbrace 0, \ldots, r \rbrace$ und wegen
\begin{equation*}

View file

@ -24,7 +24,7 @@ Dazu Führen wir zunächst die Gruppe der \emph{Zykel} eines Rings ein.
\begin{defn}
\label{defn:gruppe-der-zykel-eines-rings-der-dimension}
Sei $A$ ein noetherscher lokaler Ring der Dimension $n$.
Für alle $p \in \N$ sei $Z_p(A)$ die Untergruppe von $Z(A)$, die von den Primidealen $\mfp \in \Spec(A)$ mit $\dim(A / \mfp) =~p$ erzeugt wird.
Für alle $p \in\nobreak\N$ sei $Z_p(A)$ die Untergruppe von $Z(A)$, die von den Primidealen $\mfp \in \Spec(A)$ mit $\dim(A / \mfp) =~p$ erzeugt wird.
Wir nennen $Z_p(A)$ die \textbf{Gruppe der Zykel} von $A$ der Dimension $p$.
Offensichtlich gilt $Z(A) = \bigoplus_{p = 0}^n Z_p(A)$.
\end{defn}
@ -37,8 +37,8 @@ Ist $A$ ein noetherscher Ring, so bezeichnen wir im Folgenden die abelsche Kateg
\begin{proof}
Lokalisieren liefert sofort $\Supp(N) = \Supp(M) \cup \Supp(P)$, also
\begin{align*}
\dim_A(N) &= \sup_{\mfp \in \Supp(N)} \dim(A / \mfp) \\
&= \sup_{\mfp \in \Supp(M) \cup \Supp(P)} \dim(A / \mfp) \\
\dim_A(N) &= \sup\nolimits_{\mfp \in \Supp(N)} \dim(A / \mfp) \\
&= \sup\nolimits_{\mfp \in \Supp(M) \cup \Supp(P)} \dim(A / \mfp) \\
&= \max(\dim_A(M), \dim_A(P)).\qedhere
\end{align*}
\end{proof}
@ -50,10 +50,10 @@ Ist $A$ ein noetherscher Ring, so bezeichnen wir im Folgenden die abelsche Kateg
Sei weiter $\mfq$ ein Ideal von $A$ mit $\dim(A / \mfq) = p$.
Dann ist $\length_{A_\mfq}(M_\mfq) < \infty$.
Ist $0 = M_0 \subset \ldots \subset M_s = M$ eine aufsteigende Folge von Untermoduln von $M$ mit $M_i / M_{i - 1} \cong A / \mfr_i$ für alle $i \in \lbrace 1, \ldots, s \rbrace$, für gewisse $\mfr_i \in \Spec(A)$, dann sind genau $\length_{A_\mfq}(M_\mfq)$ dieser $M_i / M_{i - 1}$ von der Form $A / \mfq$.
Ist $0 = M_0 \subset \ldots \subset M_s = M$ eine aufsteigende Folge von Untermoduln von $M$ mit $M_i / M_{i - 1} \cong A / \mfr_i$ für alle $i \in \lbrace 1, \ldots, s \rbrace$ für gewisse $\mfr_i \in \Spec(A)$, dann sind genau $\length_{A_\mfq}(M_\mfq)$ dieser $M_i / M_{i - 1}$ von der Form $A / \mfq$.
\begin{proof}
Ist $\mfq \notin \Supp(M)$, so gilt $M_\mfq = 0$ und damit $\length_{A_\mfq}(M_\mfq) = 0 < \infty$.
Ist $\mfp \in \Supp(M)$, so gilt wegen $\dim_A(M) \le p$:
Ist andererseits $\mfq \in \Supp(M)$, so gilt wegen $\dim_A(M) \le p$:
\begin{equation*}
\dim(A / \mfq) = p = \sup_{\mfp \in \Supp(M)} \dim(A / \mfp) = \dim_A(M)
\end{equation*}
@ -105,18 +105,21 @@ Ist $A$ ein noetherscher Ring, so bezeichnen wir im Folgenden die abelsche Kateg
\end{align*}
Diese Funktion ist wohldefiniert, denn es gibt nur endlich viele Primideale $\mfq \in \Spec(A)$ mit $\dim(A / \mfq) = p$ und $\length_{A_\mfq}(M_\mfq) \neq 0$.
Wir nennen $z_p(M)$ den zu $M$ gehörigen \textbf{Zykel} der Dimension $p$.
Da die Länge von $A$-Moduln additiv auf kurzen exakten Sequenzen ist, ist es auch die Funktion $z_p$.
Ist $M \in K_{p - 1}(A)$ und $\mfq \in \Spec(A)$ mit $\dim(A / \mfq) = p$, so gilt $\mfq \notin \Supp(M)$, da $\dim(M) < p$.
Also folgt $z_p(M) = 0$ das heißt die funktion $z_p$ ist null auf ganz $K_{p - 1}(A)$.
\end{defn}
\begin{bem}
Ist $A$ ein noetherscher lokaler Integritätsring der Dimension $n$, so ist $\mfq = (0)$ das einzige Primideal von $A$ mit $\dim(A / \mfq) = n$.
Folglich gilt $Z_n(A) \cong \Z$.
Ist $M \in K_n(A)$, so gilt
\begin{equation*}
z_n(M) = \length_{A_{(0)}}(M_{(0)}) = \dim_{\Quot(A)}(M \otimes_A \Quot(A)) = \rk(M).
\end{equation*}
\begin{bem}\leavevmode
\begin{enumerate}[label=(\alph*)]
\item Sei $A$ ein noetherscher lokaler Ring.
Da die Länge von $A$-Moduln additiv auf kurzen exakten Sequenzen ist, ist es auch die Funktion $z_p$.
Ist $M \in K_{p - 1}(A)$ und $\mfq \in \Spec(A)$ mit $\dim(A / \mfq) = p$, so gilt $\mfq \notin \Supp(M)$, da $\dim(M) < p$.
Also folgt $z_p(M) = 0$, das heißt die Funktion $z_p$ ist null auf ganz $K_{p - 1}(A)$.
\item Ist $A$ ein noetherscher lokaler Integritätsring der Dimension $n$, so ist $\mfq = (0)$ das einzige Primideal von $A$ mit $\dim(A / \mfq) = n$.
Folglich gilt $Z_n(A) \cong \Z$.
Ist $M \in K_n(A)$, so gilt
\begin{equation*}
z_n(M) = \length_{A_{(0)}}(M_{(0)}) = \dim_{\Quot(A)}(M \otimes_A \Quot(A)) = \rk(M).
\end{equation*}
\end{enumerate}
\end{bem}
\begin{defn}[Multiplizität eines Moduls]
@ -124,6 +127,7 @@ Ist $A$ ein noetherscher Ring, so bezeichnen wir im Folgenden die abelsche Kateg
Sei $\mfa \subset \mfm$ ein Ideal von $A$ mit $\length_A(A / \mfa) < \infty$.
Ist $M \neq 0$ ein endlich erzeugter $A$-Modul, dann gilt insbesondere $\length_A(M / \mfa M) < \infty$ und mit \cref{thm:dim-gleich-d-gleich-s} folgt $\deg(P_\mfa(M)) = \dim(M)$.
Wir nennen dann $e_\mfa(M) \coloneqq e_\mfa(M, \dim(M))$ die \textbf{Multiplizität} von $M$ bezüglich $\mfa$.
Allgemeiner betrachten wir $e_\mfa(M, p)$ für $\dim(M) \le p$.
Dies liefert uns eine Funktion
\begin{align*}
@ -185,7 +189,7 @@ Ist $A$ ein noetherscher Ring, so bezeichnen wir im Folgenden die abelsche Kateg
Im Folgenden wollen wir das Verfahren der \emph{Reduktion auf die Diagonale} einführen.
Sind $V$ und $W$ irreduzible Untervarietäten von $\A^n_k$, dann ist die algebraische Menge $V \cap W = V(I(V) + I(W))$ im allgemeinen nicht irreduzibel. Deswegen interessieren wir uns im Folgenden für eine irreduzible Komponente davon.
Sind $V$ und $W$ irreduzible Untervarietäten von $\A^n_k$, dann ist die algebraische Menge $V \cap W = V(I(V) + I(W))$ im Allgemeinen nicht irreduzibel. Deswegen interessieren wir uns im Folgenden für eine irreduzible Komponente davon.
\begin{prop}
\label{prop:dimension-von-irreduzibler-komponente-von-schnitt}
@ -208,7 +212,8 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
Sei $A$ ein Ring und $\mfp$ ein minimales Primideal von $A$.
Dann sind alle Elemente von $\mfp$ Nullteiler in $A$.
\begin{proof}
Ist $A = 0$, so ist die Aussage trivial, sei also im Folgenden $A \neq 0$.
Ist $A = 0$, so ist die Aussage trivial.
Sei also im Folgenden $A \neq 0$.
Ist $B \subset A$, so bezeichnen wir das Komplement von $B$ in $A$ mit $\overline{B}$.
Sei $\mcZ(A)$ die Menge der Nullteiler von $A$ und sei $S$ die multiplikative Menge $\overline{\mfp} \cdot \overline{\mcZ(A)}$.
Es gilt $0 \notin S$, denn sonst wäre $0 = ab$ mit $a \in \overline{\mfp}$ und $b \in \overline{\mcZ(A)}$.
@ -242,6 +247,7 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
\begin{equation*}
B' \otimes_k B'' = k[X_1, \ldots, X_n] \otimes_k k[Y_1, \ldots, Y_m] \cong k[X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_m],
\end{equation*}
und
\begin{equation*}
\dim(B' \otimes_k B'') = n + m = \dim(B') + \dim(B'').
\end{equation*}
@ -249,7 +255,7 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
\begin{equation*}
a^r + \alpha_{r - 1} a^{r - 1} + \cdots + \alpha_1 a + \alpha_0 = 0
\end{equation*}
mit gewissen $\alpha_i \in B'$.
mit $\alpha_i \in B'$.
Ist nun $b \in A''$, dann gilt
\begin{align*}
& {(a \otimes b)}^r + {(\alpha_{r - 1} \otimes b)(a \otimes b)}^{r - 1} + \cdots + (\alpha_1 \otimes b^{r - 1})(a \otimes b) + \alpha_0 \otimes b^r \\
@ -271,6 +277,7 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
$K'$ ist als $L'$-Vektorraum frei und $K''$ ist als $L''$-Vektorraum frei.
Da Tensorprodukte und direkte Summen vertauschen, ist also $K' \otimes_k K''$ frei über $L' \otimes_k L''$.
Insbesondere ist $K' \otimes_k K''$ ein torsionsfreier $B' \otimes_k B''$-Modul.
Betrachte nun $x \in \mfp \cap B' \otimes_k B''$.
Da $\mfp$ ein minimales Primideal ist, ist $x$ nach \cref{lem:elemente-minimaler-primideale-sind-nullteiler} ein Nullteiler in $A' \otimes_k A''$.
Demnach gibt es ein $0 \neq y \in A' \otimes_k A''$ mit $xy = 0$.
@ -297,7 +304,6 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
erzeugt wird.
\item Sind $\mfp'$ und $\mfp''$ zwei Ideale von $A$, dann ist das Bild des Ideals $\mfp' \otimes_k A + A \otimes_k \mfp''$ unter $\phi$ gleich $\mfp' + \mfp''$.
\end{enumerate}
\newpage
\begin{proof}\leavevmode
\begin{enumerate}[label = (\alph*)]
\item Es ist klar, dass $1 \otimes a - a \otimes 1$ für alle $a \in A$ in $\mfd$ enthalten ist.
@ -380,7 +386,8 @@ Um dies zu beweisen benötigen wir mehrere Lemmata:
Der obige Beweis basiert auf dem Ersetzen des Tripels $(A; \mfp', \mfp'')$ durch das Tripel $(A \otimes_k A; \mfd, \mfr)$. Dieses Verfahren wird \textbf{Reduktion auf die Diagonale} genannt. Es ist das algebraische Analogon zur Mengentheoretischen Formel $V \cap W = (V \times W) \cap \Delta$.
Ist nämlich $k$ ein algebraisch abgeschlossener Körper und sind $U$ und $V$ algebraische Mengen in $\A_k^n$ und ist $\Delta$ die Diagonale in $\A^n_k \times_{\Spec(k)} \A^n_k \cong \A^{2n}_k$, dann gilt nach Definition $\Delta \cong \A^n_k$ und dieser Isomorphismus identifiziert $(U \times_{\Spec(k)} V) \cap \Delta$ mit $U \cap V$.
Seien $A = k[X_1, \ldots, X_n]$, $U = V(\mfp)$, $V = V(\mfq)$ und $\Delta = \Spec((A \otimes_k A) / \mfd)$, wobei $\mfd$ der Kern des surjektiven Homomorphismus
Wir wollen diese Aussage in algebraische Sprache zu übersetzen, also betrachten wir $A = k[X_1, \ldots, X_n]$, $U = V(\mfp)$, $V = V(\mfq)$ und $\Delta = \Spec((A \otimes_k A) / \mfd)$, wobei $\mfd$ der Kern des surjektiven Homomorphismus
\begin{align*}
\phi \colon A \otimes_k A &\to A \\
a \otimes b &\mapsto ab
@ -395,13 +402,13 @@ und
\begin{equation*}
(A / \mfp \otimes_k A / \mfq) \otimes_{(A \otimes_k A)} (A \otimes_k A) / \mfd \cong (A / \mfp \otimes_k A / \mfq) / \mfd'
\end{equation*}
jeweils die Koordinatenringe von $U \cap V$ und $(U \times_{\Spec(k)} V) \cap \Delta$.
Die obige Aussage übersetzt sich dann auf folgende Weise in algebraische Sprache:
jeweils die Koordinatenringe von $U \cap V$ und $(U \times_{\Spec(k)} V) \cap \Delta$ und es gilt
\begin{equation}
(A \otimes_k A) / \mfd \cong A
\end{equation}
und
\begin{equation}
A / \mfp \otimes_A A / \mfq \cong (A / \mfp \otimes_k A / \mfq) \otimes_{(A \otimes_k A)} A \cong (A / \mfp \otimes_k A / \mfq) \otimes_{(A \otimes_k A)} (A \otimes_k A) / \mfd
A / \mfp \otimes_A A / \mfq \cong (A / \mfp \otimes_k A / \mfq) \otimes_{(A \otimes_k A)} A \cong (A / \mfp \otimes_k A / \mfq) \otimes_{(A \otimes_k A)} (A \otimes_k A) / \mfd.
\end{equation}
Diese Formel verallgemeinert sich auf folgende Weise: Sei $k$ ein Körper, $A$ eine $k$-Algebra, $B = A \otimes_k A$, $\mfd$ das von $a \otimes 1 - 1 \otimes a$, $a \in A$ erzeugte Ideal in $B$ und seien $M$ und $N$ zwei $A$-Moduln.
Dann ist $B / \mfd$ eine zu $A$ isomorphe $k$-Algebra und $A$ erhält dadurch eine $B$-Modulstruktur.
@ -421,7 +428,7 @@ Im Fall $A = k[X_1, \ldots, X_n]$ ist $\mfd$ das von $X_i \otimes 1 - 1 \otimes
\begin{equation*}
H^B_0(\bmX, B) = B / \mfd \cong A.
\end{equation*}
Mit \cref{prop:koszul-komplex-modul-null-bedingun} folgt also, dass $K^B(\bmX, B)$ eine $B$-freie und damit $B$-projektive Auflösung von $A$ ist.
Nach \cref{prop:koszul-komplex-modul-null-bedingun} ist $K^B(\bmX, B)$ also eine $B$-freie und damit $B$-projektive Auflösung von $A$.
Es folgt
\begin{equation}
\label{eq:tor-koszul}
@ -471,7 +478,7 @@ Wir geben nun einige Eigenschaften der soeben definierten $k$-Moduln an:
&\cong \varprojlim_{q}\varprojlim_{p}\Tor^k_i(M / M_p, N / N_q).
\end{align*}
\item\label{item:unabhaengig-von-filtrierung} Die Moduln $\widehat{\Tor}^k_i(M, N)$ sind nicht von den gewählten stabilen Filtrierungen von $M$ und $N$ abhängig.
\item\label{item:vollstaendigkeit-vervollstaendigtes-tensorprodukt} Wir haben kanonische Morphismen
\item\label{item:vollstaendigkeit-vervollstaendigtes-tensorprodukt} Es gibt kanonische Morphismen
\begin{equation*}
M \otimes_k N \to \varprojlim_{p}(M / M_p) \otimes_k \varprojlim_{q}(N / N_q) \cong \hat{M} \otimes_k \hat{N}
\end{equation*}
@ -494,7 +501,7 @@ Wir geben nun einige Eigenschaften der soeben definierten $k$-Moduln an:
(M \hatotimes_k N) / \mfr (M \hatotimes_k N) \cong (M / \mfm M) \otimes_k (N / \mfn N).
\end{equation*}
Weiter ist $A \hatotimes_k B$ noethersch und $M \hatotimes_k N$ ist ein endlich erzeugter $(A \hatotimes_k B)$-Modul.
Außerdem korrespondieren die Maximalideale in $A \hatotimes_k B$ zu den Maximalidealen in $A / \mfm \otimes_k B / \mfn$.
Außerdem korrespondieren die Maximalideale in $A \hatotimes_k B$ mit den Maximalidealen in $A / \mfm \otimes_k B / \mfn$.
\item\label{item:vervollstaendigtes-tensorprodukt-eigenschaften-lange-exakte-sequenz} Ist $0 \to M' \to M \to M'' \to 0$ eine kurze exakte Sequenz von endlich erzeugten $A$-Moduln, dann erhalten wir durch die exakten Sequenzen
\begin{align*}
\cdots &\to \Tor^k_n(M / \mfm^p M , N / \mfn^q N) \\
@ -536,11 +543,11 @@ Wir geben nun einige Eigenschaften der soeben definierten $k$-Moduln an:
M / M_m \ar[r, two heads] & M / M'_l
\end{tikzcd}
\end{center}
offensichtlich kommutativ und damit auch das folgende Diagramm:
offensichtlich kommutativ und damit kommutiert auch
\begin{center}
\begin{tikzcd}
\Tor^k_i (M / M_{m'}, N / N_n) \ar[r, "\alpha_{m', l, n}"] \ar[d] & \Tor^k_i (M / M'_l, N / N_n) \ar[d, equal] \\
\Tor^k_i (M / M_m, N / N_n) \ar[r, "\alpha_{m, l, n}"'] & \Tor^k_i (M / M'_l, N / N_n)
\Tor^k_i (M / M_m, N / N_n) \ar[r, "\alpha_{m, l, n}"'] & \Tor^k_i (M / M'_l, N / N_n).
\end{tikzcd}
\end{center}
Wir definieren nun
@ -604,15 +611,15 @@ Wir geben nun einige Eigenschaften der soeben definierten $k$-Moduln an:
Nach \cref{item:unabhaengig-von-filtrierung} Können wir zur Berechnung von $M \hatotimes_k N$ die $\mfm$-adische Filtrierung auf $M$ und die $\mfn$-adische Filtrierung auf $N$ verwenden.
Folglich gilt:
\begin{equation*}
\label{eq:vervollstaendigtes-tensorprodukt-ist-vervollstaendigung-des-tensorprodukts}\tag{$\bigcirc$}
\begin{equation}
\label{eq:vervollstaendigtes-tensorprodukt-ist-vervollstaendigung-des-tensorprodukts}
\begin{aligned}
M \hatotimes_k N &\cong \varprojlim_{p, q} (M / \mfm^p M \otimes_k N / \mfn^q N) \\
&\cong \varprojlim_{p} (M / \mfm^p M \otimes_k N / \mfn^p N) \\
&\cong \varprojlim_{p} ((M \otimes_k N) / (\mfm^p M \otimes_k N + M \otimes_k \mfn^p N)) \\
&\cong \varprojlim_{p} ((M \otimes_k N) / (\mfm^p \otimes_k B +A \otimes_k \mfn^p)(M \otimes_k N))
\end{aligned}
\end{equation*}
\end{equation}
Nun gilt offensichtlich
\begin{equation*}
{(\mfm \otimes_k B + A \otimes_k \mfn)}^p = \sum_{s + t = p} \mfm^s \otimes_k \mfn^t \supset \mfm^p \otimes_k B + A \otimes_k \mfn^p.
@ -647,7 +654,7 @@ Wir geben nun einige Eigenschaften der soeben definierten $k$-Moduln an:
Sei $x \in \mfr$, dann konvergiert $1 + x + x^2 + \cdots$ in $\mfr$ und es gilt $1 + x + x^2 + \cdots = \frac{1}{1 - x}$, das heißt für alle $x \in \mfr$ ist $1 - x \in {(A \hatotimes_k B)}^\times$.
Da $\mfr$ ein Ideal ist, gilt also insbesondere auch $1 + ax \in {(A \hatotimes_k B)}^\times$ für alle $a \in A \hatotimes_k B$ und es folgt $\mfr \subset \Rad(A \hatotimes_k B)$.
Demnach korrespondieren die Maximalideale in $A \hatotimes_k B$ zu den Maximalidealen in $A / \mfm \otimes_k B / \mfn$.
Demnach korrespondieren die Maximalideale in $A \hatotimes_k B$ mit den Maximalidealen in $A / \mfm \otimes_k B / \mfn$.
\item Die Moduln $M / \mfm^p M$, $M'' / \mfm^p M''$, $M' / M' \cap \mfm^p M$ und $N / \mfn^q N$ sind von endlicher Länge, wie wir in \cref{defn:vervollstaendigtes-tensorprodukt} bereits gesehen haben.
Da sie endlich erzeugt sind, sind sie insbesondere auch artinsch und es folgt, dass auch die folgenden Moduln für alle $n \in \N$ artinsch sind:
\begin{gather*}
@ -719,7 +726,7 @@ Dann haben wir eine Einbettung
f \otimes g & \mapsto fg
\end{align*}
(siehe {}\cite[Proposition~3.1]{bardavid11aneffective}) und das Bild von $\mfr$ unter dieser Einbettung ist offensichtlich $(X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_n)$.
Desweiteren gilt $k[X_1, \ldots, X_n] \subset A$ und $k[Y_1, \ldots, Y_n] \subset B$ und da Polynomringe und formale Potenzreihenringe flach sind, haben wir eine Injektion
Zusätzlich gilt $k[X_1, \ldots, X_n] \subset A$ und $k[Y_1, \ldots, Y_n] \subset B$ und da Polynomringe und formale Potenzreihenringe flach sind, haben wir eine Injektion
\begin{equation*}
k[X_1, \ldots, X_n] \otimes_k k[Y_1, \ldots, Y_n] \hookrightarrow A \otimes_k B \hookrightarrow C,
\end{equation*}
@ -752,7 +759,7 @@ Nun ist aber $C$ die Vervollständigung von $k[X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_
\begin{equation*}
\gr(M) \otimes_k \gr(N) \to \gr(M \hatotimes_k N).
\end{equation*}
Ist $\mfm$ das eindeutige Maximalideal von $A$, so sind die $\mfs$-adische Filtrierung und die $(\mfm \hatotimes_k B + A \hatotimes_k \mfm)$-adische Filtrierung offenbar kofinal, und es folgt
Die $\mfs$-adische Filtrierung und die $(\mfm \hatotimes_k B + A \hatotimes_k \mfm)$-adische Filtrierung offenbar kofinal und es folgt
\begin{equation*}
\gr(M \hatotimes_k N) \cong \gr(M \otimes_k N).
\end{equation*}
@ -774,7 +781,11 @@ Nun ist aber $C$ die Vervollständigung von $k[X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_
\begin{equation*}
\cdots \to L_1 \to L_0 \to N \to 0
\end{equation*}
jeweils eine $A$-freie und eine $B$-freie Auflösung von $M$ und $N$, so ist ${(\sum_{p + q = n} K_p \hatotimes_k L_q)}_n$ eine $C$-freie Auflösung von $M \hatotimes_K N$.
jeweils eine $A$-freie und eine $B$-freie Auflösung von $M$ und $N$, dann ist
\begin{equation*}
{\left(\bigoplus_{p + q = n} K_p \hatotimes_k L_q\right)}_n
\end{equation*}
eine $C$-freie Auflösung von $M \hatotimes_K N$.
Sei $\mfd = (X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n) \subset C$, dann gilt offenbar $A \cong C / \mfd$.
Folglich gilt
\begin{equation*}
@ -806,7 +817,7 @@ von endlicher Länge. Nach \cref{thm:euler-poincare-charakteristik-gleich-samuel
\begin{equation*}
\chi(M, N) \coloneqq \sum_{i = 0}^n {(-1)}^i \length_A(\Tor^A_i(M, N))
\end{equation*}
gleich der Multiplizität $e_\mfd(M \hatotimes_k N, n)$ des Ideal $\mfd$ bezüglich des $C$-Moduls $M \hatotimes_k N$.
gleich der Multiplizität $e_\mfd(M \hatotimes_k N, n)$ des Ideals $\mfd$ bezüglich des $C$-Moduls $M \hatotimes_k N$.
Folglich gilt:
\begin{enumerate}[label = (\alph*)]
\item $\chi(M, N) \ge 0$.
@ -973,7 +984,7 @@ Sei also im Folgenden $X$ eine nicht singuläre affine Varietät der Dimension $
\end{equation*}
zeigen.
Seien dazu $M$, $M'$ und $M''$ drei $A$-Moduln mit $z_a(M) = z$, $z_{a'}(M') = z'$ und $z_{a''}(M'') = z''$ und $\Supp(M) = \Supp(z)$, $\Supp(M') = \Supp(z')$ und $\Supp(M'') = \Supp(z'')$.
Seien dazu $M$, $M'$ und $M''$ drei $A$-Moduln mit $z_a(M) = z$, $z_{a'}(M') = z'$ und $z_{a''}(M'') = z''$ und zusätzlich $\Supp(M) = \Supp(z)$, $\Supp(M') = \Supp(z')$ und $\Supp(M'') = \Supp(z'')$.
Nach einer \enquote{Assoziativitätsformel} für $\Tor$-Funktoren (siehe {}\cite[s. 347]{cartan1956homological}) erhalten wir die folgenden beiden Spektralsequenzen:
\begin{align}
@ -1011,7 +1022,7 @@ Sei also im Folgenden $X$ eine nicht singuläre affine Varietät der Dimension $
und damit die gewünschte Assoziativitätsformel.
\item[Produktformel.]
Sei $X'$ eine weitere nicht singuläre affine Varietät der Dimension $n'$ und $A'$ ihr Koordinatenring.
Seien $z_1$ und $z_2$ (beziehungsweise $z_1'$ und $z_2'$) zwei Zykel auf $X$ (beziehungsweise $X'$) und wir nehmen an, dass $z_1 \cdot z_2$ und $z_1' \cdot z_2'$ definiert sind. Dann schneiden sich $z_1 \times z_1'$ und $z_2 \times z_2'$ eigentlich auf $X \times_{\Spec(k)} X'$ und es gilt
Seien $z_1$ und $z_2$ (beziehungsweise $z_1'$ und $z_2'$) zwei Zykel auf $X$ (beziehungsweise $X'$) und nehmen wir an, dass $z_1 \cdot z_2$ und $z_1' \cdot z_2'$ definiert sind. Dann schneiden sich $z_1 \times z_1'$ und $z_2 \times z_2'$ eigentlich auf $X \times_{\Spec(k)} X'$ und es gilt
\begin{equation}
(z_1 \times z_1') \cdot (z_2 \times z_2') = (z_1 \cdot z_2) \times (z_1' \cdot z_2').
\end{equation}
@ -1054,8 +1065,8 @@ Wir wollen nun den Rest von \cref{thm:tor-formel-gibt-schnitt-multiplizitaet} ze
\end{equation*}
Nach {}\cite[s. 83]{samuel1967methodes} gilt aber $e_{\bmx}(A / \mfp_V) = i(X, U \cdot V, W)$ und das zeigt $I = i$ in diesem Fall.
Der allgemeine Fall reduziert sich auf diesen, indem wir die \emph{Reduktion auf die Diagonale} verwenden, denn sie ist sowohl für $i$, also auch für $I$ gültig.
Da die Diagonale $\Delta$ nicht singulär ist, is sie lokal ein vollständiger Durchschnitt und die Voraussetzungen des vorherigen Falls sind erfüllt.
Der allgemeine Fall reduziert sich auf diesen, indem wir die \emph{Reduktion auf die Diagonale} verwenden, denn diese ist sowohl für $i$ als auch für $I$ gültig.
Da die Diagonale $\Delta$ nicht singulär ist, ist sie lokal ein vollständiger Durchschnitt und die Voraussetzungen des vorherigen Falls sind erfüllt.
\end{proof}
\section{Ausblick}
@ -1072,7 +1083,7 @@ Die zweite Aussage des Theorems (die \emph{Dimensionsformel}) wurde von Serre so
Die erste Aussage des Theorems (die Nichtnegativität von $\chi(M, N)$) wurde im Fall beliebiger regulärer Ringe 1996 von Ofer Gabber gezeigt (siehe {}\cite{roberts1998recent}).
Der Beweis benutzt komplexe Methoden der algebraischen Geometrie wie die Auflösung von Singularitäten.
Die eine Implikation der dritten Aussage des Theorems, nämlich
Eine Implikation der dritten Aussage des Theorems, nämlich
\begin{equation*}
\dim(M) + \dim(N) < \dim(A) \Longrightarrow \chi(M, N) = 0,
\end{equation*}
@ -1152,13 +1163,13 @@ Dazu zeigen wir zunächst, dass das Verfahren der Reduktion auf die Diagonale un
\begin{equation*}
\Tor^A_i(M, N) = \Tor^C_i(A, M \hatotimes_k N),
\end{equation*}
wobei wir das Vervollständigte Tensorprodukte $M \hatotimes_k N$ durch die $\mfm$-adischen Filtrierungen auf $M$ und $N$ erhalten.
wobei wir das vervollständigte Tensorprodukt $M \hatotimes_k N$ durch die $\mfm$-adischen Filtrierungen auf $M$ und $N$ erhalten.
Außerdem gilt
\begin{equation*}
\dim(M \hatotimes_k N) = \dim(M) + \dim(N) - 1.
\end{equation*}
Sei $\mfd$ das von den Elementen $X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n$ erzeugte Ideal von $C$.
Da die Elementen $X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n$ eine $C$-reguläre Folge bilden, erhalten wir mit \cref{kor:isomorphie-koszul-homologie-tor}:
Da die Elemente $X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n$ eine $C$-reguläre Folge bilden, erhalten wir mit \cref{kor:isomorphie-koszul-homologie-tor}:
\begin{equation*}
\Tor^A_i(M, N) \cong \Tor^C_i(C / \mfd, M \hatotimes_k N) \cong H_i^C((X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n), M \hatotimes_k N)
\end{equation*}
@ -1167,11 +1178,11 @@ Dazu zeigen wir zunächst, dass das Verfahren der Reduktion auf die Diagonale un
\chi(M, N) = e_\mfd(M \hatotimes_k N, n + 1)
\end{equation*}
und es folgt die Behauptung in diesem Fall.
\item[$\pi$ annulliert $M$ und ist kein Nullteiler auf $N$.] Wenn wir den Ring $A$ nennen wollen, bezüglich dem $\chi(M, N)$ gebildet wird, so schreiben wir im Folgenden $\chi^A(M, N)$.
\item[$\pi$ annulliert $M$ und ist kein Nullteiler auf $N$.] Wenn wir den Ring $A$, bezüglich dem $\chi(M, N)$ gebildet wird, angeben wollen, so schreiben wir im Folgenden $\chi^A(M, N)$.
Sei $\overline{M} = M / \pi M$ und $\overline{A} = A / \pi A$.
Wegen $\pi M = 0$ folgt $\overline{M} = M$, also ist $M$ auf kanonische Weise ein $\overline{A}$-Modul.
Wir haben die \emph{Basiswechsel Spektralsequenz}
Wir haben die \emph{Basiswechsel-Spektralsequenz}
\begin{equation*}
E^2_{p, q} = \Tor^{\overline{A}}_p(M, \Tor^A_q(\overline{A}, N)) \Longrightarrow \Tor^A_{p + q}(M, N),
\end{equation*}

View file

@ -21,7 +21,7 @@ In diesem Fall gilt dann
\end{equation}
wobei $H_i(\bmx, M)$ die Homologiemoduln des zu $M$ und $\bmx$ gehörigen Koszul-Komplexes sind.
In \cref{cha:multiplizitaeten} soll nun die $\Tor$-Formel untersucht werden.
In \cref{cha:multiplizitaeten} soll die $\Tor$-Formel untersucht werden.
Dazu werden zunächst die \emph{Gruppe der Zykel} eines Rings und die Multiplizität eines Moduls eingeführt.
Die \emph{Reduktion auf die Diagonale} stellt für fast alle folgenden Ergebnisse ein sehr wichtiges Prinzip dar, deswegen wird sie beispielhaft im Fall affiner irreduzibler Varietäten erläutert.