reguläre Ringe gleicher Charakteristik hinzugefügt

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@ -66,3 +66,29 @@
pages={873 - 882},
journal={International Journal of Algebra},
}
@article{auslander59unique,
title={Unique factorization in regular local rings},
author={Auslander, Maurice and Buchsbaum, David Alvin},
year={1959},
volume={45},
pages={733 734},
journal={Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America},
}
@book{kaplansky1974commutative,
title={Commutative Rings},
author={Kaplansky, Irving},
series={Chicago Lectures in Mathematics},
year={1974},
publisher={University of Chicago Press}
}
@article{cohen46onthestructure,
title={On the structure and ideal theory of complete local rings},
author={Cohen, Irvin Sol},
year={1946},
volume={59},
pages={54 - 106},
journal={Transactions of the American Mathematical Society},
}

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@ -707,13 +707,104 @@ Nun ist aber $C$ die $(X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_n)$-adische Vervollstän
Sei $k$ ein Körper und sei $A \cong B \cong k[[X_1, \ldots, X_n]]$, und sei $\mfm \cong \mfn \cong (X_1, \ldots, X_n)$. Sei $C$ der formalen Potenzreihenring $k[[X_y, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_n]]$ in $2n$ Variablen.
Sei $M$ (beziehungsweise $N$) ein endlich erzeugter $A$-Modul (beziehungsweise $B$-Modul) mit einer $\mfm$-stabilen Filtrierung $(M_p)$ (beziehungsweise mit einr $\mfn$-stabilen Filtrierung ($N_q$)).
Dann gilt
\begin{equation*}
\begin{equation}
\label{eq:reduktipn-auf-die-diagonale-potenzreihe}
\Tor^A_i(M, N) \cong \Tor^C_i(M \widehat{\otimes}_k N, A).
\end{equation*}
\end{equation}
\begin{proof}
Sei $\mfq$ (beziehungsweise $\mfq'$) ein Ideal von $A$ (beziehungsweise $B$) mit $\length_A(A / \mfq) <~\infty$ (beziehungsweise $\length_B(B / \mfq') < \infty$).
Weiter sei $\mfs$ das von $\mfq$ und $\mfq'$ erzeugte Ideal und wir statten $M$, $N$, $M \widehat{\otimes}_k N$ jeweils mit der $\mfq$-adischen, $\mfq'$-adischen und $\mfs$-adischen Topologie aus.
Wir betrachten nun die zugehörigen graduierten Moduln $\gr(M)$, $\gr(N)$ und $\gr(M \widehat{\otimes}_k N)$.
Der natürliche Morphismus $M \otimes_k N \to M \widehat{\otimes}_k N$ induziert einen Morphismus
\begin{equation*}
\gr(M) \otimes_k \gr(N) \to \gr(M \widehat{\otimes}_k N).
\end{equation*}
Dieser ist bijektiv, %TODO: Beweis?
also gilt %TODO: Wie folgt das?
\begin{equation*}
\dim(M \widehat{\otimes}_k N) = \dim(M) + \dim(N)
\end{equation*}
und
\begin{equation*}
e_\mfs(M \widehat{\otimes}_k N, \dim(M) + \dim(N)) = e_\mfq(M, \dim(M)) \cdot e_{\mfq'}(N, \dim(N)).
\end{equation*}
Sind
\begin{equation*}
\cdots \to K_1 \to K_0 \to M \to 0
\end{equation*}
und
\begin{equation*}
\cdots \to L_1 \to L_0 \to N \to 0
\end{equation*}
jeweils eine $A$-freie und eine $B$-freie Auflösung von $M$ und $N$, so ist $(\sum_{p + q = n} K_p \widehat{\otimes}_k L_q)_n$ eine $C$-freie Auflösung von $M \widehat{\otimes}_K N$. %TODO: Warum?
Sei $\mfd = (X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n) \subset C$, dann gilt offenbar $A \cong C / \mfd$.
Dann gilt %TODO: Warum?
\begin{equation*}
K_p \otimes_A L_q \cong (K_p \widehat{\otimes}_k L_q) \otimes_C A
\end{equation*}
und wir erhalten die Formel für der Reduktion auf die Diagonale:
\begin{equation*}
\Tor^A_i(M, N) \cong \Tor^C_i(M \widehat{\otimes}_k N, A)
\end{equation*}
\end{proof}
\end{prop}
\end{prop}
\section{Reguläre Ringe gleicher Charakteristik}
\label{regulaere-ringe-gleicher-charakteristik}
Sei nun wieder $k$ ein Körper, $A = k[[X_1, \ldots, X_n]]$, $C = A \widehat{\otimes}_k A = k[[X_1, \ldots, X_n, Y_1, \ldots, Y_n]]$ und $\mfd = (X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n) \subset C$.
Seien $M$ und $N$ zwei endlich erzeugte $A$-Moduln.
Da die Elemente $X_j - Y_j$ offensichtlich eine $C$-reguläre Folge bilden, erhalten wir mit \cref{eq:reduktipn-auf-die-diagonale-potenzreihe} und \cref{kor:isomorphie-koszul-homologie-tor}:
\begin{equation*}
\Tor^A_i(M, N) \cong \Tor^C_i(C / \mfd, M \widehat{\otimes}_k N) \cong H_i^C((X_1 - Y_1, \ldots, X_n - Y_n), M \widehat{\otimes}_k N)
\end{equation*}
Ist $M \otimes_A N$ von endlicher Länge, so auch $\Tor^A_i(M, N)$.
Außerdem ist auch
\begin{equation*}
(M \widehat{\otimes}_k N) / \mfd (M \widehat{\otimes}_k N) \cong M \widehat{\otimes}_k N \otimes C / \mfd \cong M \otimes_k N
\end{equation*}
von endlicher Länge. Nach \cref{thm:euler-poincare-charakteristik-gleich-samuel-polynom} ist dann die Euler-Poincaré-Charakteristik
\begin{equation*}
\chi(M, N) = \sum_{i = 0}^n {(-1)}^i \length_A(\Tor^A_i(M, N))
\end{equation*}
gleich der Multiplizität $e_\mfd(M \widehat{\otimes}_k N, n)$ des $C$-Moduls $M \widehat{\otimes}_k N$ bezüglich $\mfd$.
Folglich gilt
\begin{enumerate}
\item $\chi(M, N) \ge 0$,
\item $\dim(M) + \dim(N) = \dim(M \widehat{\otimes}_k N) \le n$,
\item $\chi(M, N) = 0$, genau dann, wenn $\dim(M) + \dim(N) < n$.
\end{enumerate}
Dies wollen wir nun auf \emph{reguläre Ringe gleicher Charakteristik} verallgemeinern.
\begin{defn}[Regulärer Ring gleicher Charakteristik]
\label{defn:regulaere-ringe-gleicher-charakteristik}
Ist $A$ ein Integritätsring, so nennen wir $A$ von \textbf{gleicher Charakteristik}, wenn für alle $\mfp \in \Spec(A)$ die Ringe $A$ und $A / \mfp$ die gleiche Charakteristik haben.
Ist $A$ ein regulärer Ring und $\mfp \in \Spec(A)$, so ist $A_\mfp$ ein regulärer lokaler Ring und damit ein Integritätsring (siehe {}\cite[Theorem~164]{kaplansky1974commutative}).
Wir nennen $A$ von gleicher Charakteristik, falls für alle $\mfp \in \Spec(A)$ der Ring $A_\mfp$ von gleicher Charakteristik ist.
\end{defn}
\begin{thm}
\label{thm:tor-formel-regulaerer-ring-gleicher-charakteristik}
Sei $A$ ein regulärer Ring gleicher Charakteristik und seien $M$ und $N$ zwei endlich erzeugte $A$-Moduln.
Sei außerdem $\mfq$ ein minimales Primideal in $\Supp(M \otimes_A N)$.
Dann gilt
\begin{enumerate}
\item $\chi_\mfq(M, N) = \sum_{i = 0}^{\dim(A)} {(-1)}^i \length_A(\Tor^A_i(M, N)_\mfq)$,
\item $\dim(M_\mfq) + \dim(N_\mfq) \le \height(\mfq)$,
\item $\dim(M_\mfq) + \dim(N_\mfq) < \height(\mfq)$ genau dann, wenn $\chi_\mfq(M, N) = 0$.
\end{enumerate}
\begin{proof}
Durch Vervollständigung erhalten wir %TODO: Wieso?
\begin{equation*}
\Tor^A_i(M, N)_\mfq \cong \Tor^{A_\mfq}_i(M_\mfq, N_\mfq),
\end{equation*}
Also können wir annehmen, dass $A$ ein vollständiger noetherscher lokaler Ring mit maximalem Ideal $\mfq$ ist. %TODO: Warum ist \dim(A) = \dim(A_\mfq)?
Nach \emph{Cohens Struktursatz} (siehe {}\cite[Theorem~15]{cohen46onthestructure}) ist $A$ dann isomorph zu $k[[X_1, \ldots, X_n]]$, wobei $k = A / \mfq$ und $n = \dim(A)$ und dann folgt die Behauptung, wie wir weiter oben gesehen haben.
\end{proof}
\end{thm}
\section{Die $\BTor$-Formel}
\label{sec:die-tor-formel}

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@ -39,6 +39,8 @@
\DeclareMathOperator{\Supp}{Supp}
\DeclareMathOperator{\Tor}{Tor}
\DeclareMathOperator{\BTor}{\mathbf{Tor}}
\DeclareMathOperator{\pplus}{\phantom{+}}
\DeclareMathOperator{\poplus}{\phantom{\oplus}}
\DeclareMathOperator{\peq}{\phantom{=}}